Waldbrand / Ortsbrandmeister Rolf Feldmann ist als Flugbeobachter über dem Landkreis unterwegs
Dem Brand auf der Spur: Rolf Feldmann, Ortsbrandmeister in Schönewörde, hebt ab, wenn
wieder ein Waldbrand in der Luft liegt. Foto: Börger / Liebetanz (Archiv)
Brenzlig: Mit dem Flugzeug
dem Feuerteufel auf der Spur
Schönewörde (chb). Jetzt ist die Gefahr erstmal vorüber. Aber wenn es richtig heiß ist,
so wie in der vergangenen Woche, ist Rolf Feldmann nonstop in Alarmbereitschaft. Es
könnte ja sein, dass er wieder los muss. Dass er in die kleine Cesna steigen muss, um aus 500
Meter Höhe den Wald im Blick zu haben. Wegen der Brandgefahr. Und dem Feuerteufel.
Rolf Feldmann arbeitet eigentlich in der Datenverarbeitung bei Teves. Aber sein
Hobby ist die Feuerwehr. Er ist Ortsbrandrneister in Schönewörde und eben Flugbeobachter.
Augen aufsperren
Wenn es brenzlig wird, schaltet sich die Bezirksregierung ein. „Die gibt uns
dann den Auftrag loszufliegen ”, erklärt Feldmann. Ein Pilot, ein Forstbeamter und
ein Flugbeobachter. Die ihre Augen aufsperren und jeder Rauchentwicklung hinterher
sausen.
Vergangene Woche, als der Feuerteufel wieder unterwegs war (AZ berichtete) , sei es besonders
knifflig gewesen, erzählt Feldmann. Ein Brand nach dem nächsten wurde gelegt, Feldmann war wieder unterwegs.
„Wir müssen gucken, in Welche Richtung sich die Feuer ausbreiten ”, erklärt der Flugbeobachter. „Und das geben wir
dann nach unten weiter. ” Aus der Luft sähen sie doch eine Menge mehr als die Feuerwehrmänner, die mitten
drin sind.
Stundenlang kreisen sie manchmal um ein Feuer. „Das ist dann natürlich nicht gerade angenehm ”, sagt Feldmann.
„Da kriegen wir ”n ganz schönen Drehwurm. ”
Ein merkwürdiges Gefühl manchmal, die Katastrophe aus der Luft zu beobachten.
„Man fühlt sich irgendwie verantwortlich für die da unten ”, sagt Feldmann. Als Ortsbrandmeister ist Feldmann
selbst oft unter denen, die auf dem Boden gegen das Feuer kämpfen. „Ich weiß, wie wichtig es ist,
genaue Informationen über den -Brand zu bekommen. ”
Seit 1986 dabei
Rolf Feldmann ist der einzige Flugbeobachter im Landkreis Gifhorn. Seit 1986 ist er
dabei. Er startet in Peine-Eddesse und deckt mit seinen Kollegen die Regierungsbezirke Braunschweig
und Hannover ab.
Wenn er wieder mal in die Luft geht, bummelt er damit seine Uberstunden ab, die er bei Teves macht.
„Ein anstrengendes Hobby ”, gibt Feldmann zu. Und: „Man muss schon etwas verrückt sein, um das zu machen. ”
28.06.2000 / AZ Seite 16
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