Antennenbau im Kreis zum Jahresende
Dezernatsleiter Joachim Müller und Regionalteam mit drei Gifhornern bereiten Einführung des Digitalfunks vor
Von Marion Stief
Derzeit entsteht ein Technikgebäude für den bundesweiten Digitalfunk auf dem
Areal der Bundespolizei (wir berichteten exklusiv). Die ersten Funkmasten sollen
Ende des Jahres/Anfang 2011 im Kreisgebiet stehen. Der bestinformierte Mann in diesen Fragen ist derzeit Joachim Müller,
Dezernatsleiter Führungs- und Einsatzmittel bei der Polizeidirektion
Braunschweig. Er ist Einführungsbeauftragter für den neuen Digitalfunk im nahezu
identischen Neztabschnitt Braunschweig, zu dem auch der Landkreis Gifhorn
zählt. Zehn Basisstationen
Müller zufolge gibt es zunächst eine Vorplanung der Funkkreise, die später
durch die Antennen versorgt werden. Messtechnik am Computer und im Gelände orte
die optimalen Standorte. Zwar könnten auch Mobilfunkmasten integriert werden,
das werde aber eher die Ausnahme sein, ahnt Müller. Bisher seien dem
Netzabschnitt Braunschweig von der Bundesanstalt für Digitalfunk mit Sitz in
Berlin 40 bis 50 Funkkreise zugewiesen worden, zehn davon im Kreis Gifhorn. In
ihrem Zentrum werden die Basisstationen errichtet. Mit dem Start des Diagitalfunknetzes für Behörden und Organisationen mit
Sicherheitsaufgaben wie Polizei, Feuerwehr, Zoll, Technisches Hilfswerk und
Rettungsdienste rechnet Müller für Ende 2012/Anfang 2013. Nach einer
sechsmonatigen Erprobungsphase durch die Polizei dürfen sich die übrigen
Teilnehmer anschließen. Zum vorbereitenden Regionalteam um Müller gehören zirka 15 Vertreter der
Einsatzkräfte und Verwaltungen. Für die mehr als 100 freiwilligen
Feuerwehren im Landkreis ist der Schönewörder Ortsbrandmeister und Funkausbilder
Rolf Feldmann dabei, außerdem für die Polizei-Inspektion Polizeihauptkommissar
Michael Kraiczek und Polizeioberkommissar Jürgen Hertha, beide Experten aus dem
Fernmeldebereich. Aus ihrem Kreis organisiert Müller Referenten, sofern es
bereits ausführlicheren Informationsbedarf bei Einsatzkräften und Behörden gibt.
Salzgitter, Peine und Goslar etwa hätten es schon genauer wissen wollen. Explizite Schulungen für Multiplikatoren werde es nach einem eigens
entwickeltes Qualifizierungskonzept zeitnah zum Start des neuen Funksystems
geben. Bis dahin werden sich auch die einzelnen Kommunen, die für die örtlichen
Feuerwehren zuständig sind, mit dem Thema beschäftigen müssen – vor allem in
finanzieller Hinsicht. Die Salzgitteraner Berufswehr hat für sich schon mal
kalkuliert, dass die Umrüstung ihrer großen Fahrzeuge mit jeweils 5500 Euro, die
der kleineren mit zirka 2500 Euro zu Buche schlagen wird. Für die Rettungsleitstelle im Heidland kann Gerhard Pörschke,
Abteilungsleiter für Brand- und Katastrophenschutz in der Kreisverwaltung, noch
keine Zahlen nennen. Aber: "Das wird im Zuge des Leitstellenverbunds natürlich
mit berücksichtigt." Wie berichtet, ist derzeit ein externer Planer mit
Technikfrage und Kostenermittlung beauftragt, damit die Leitstellen Gifhorn,
Celle, Uelzen und Lüchow-Dannenberg kooperieren können. Digitale Alarmierung
Ganz unabhängig vom Digitalfunk spielt für die Kreisverwaltung die künftige
digitale Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren eine Rolle.
Kreis-Fachbereichsleiter Michael Funke schätzt diese Kosten auf 450 000
Euro, die der Kreis für die Infrastruktur übernehmen wird. Auf die einzelnen Gemeinden kämen darüber hinaus etwa für Meldeempfänger der
Löschkräfte zirka 150 bis 250 Euro je Person zu. Zirka 250 Sirenensteuergeräte,
die kreisweit zu ersetzen wären, schlügen mit jeweils bis zu 1000 Euro zu
Buche. Donnerstag, 06.05.2010 |