EXKLUSIV: Auf Beobachtungsflug mit dem Feuerwehr-Flugdienst
Von Anke Donner
Region.
Am Dienstag hat der Feuerwehr-Flugdienst auf Anweisung des Innenministeriums seine
Beobachtungsflüge an den beiden Standorten Lüneburg und Hildesheim gestartet.
regionalHeute.de hat Pilot Dr. Jochen Pischel, den Flugbeobachter der Feuerwehr,
Rolf Feldmann und Förster Thomas Behling auf einem Beobachtungsflug über der Region begleitet.
Seit vielen Wochen herrscht in der gesamten Region Hitze. Die hohen Temperaturen sorgen im
gesamten Land für viele Wald-und Flächenbrände. Um entstehenden Waldbrände frühzeitig zu erkennen
und bekämpfen zu können, werden die Maschinen des Feuerwehr-Flugdienstes eingesetzt.
Seit Dienstag sind die beiden Propellermaschinen des Typs Cessna 206 H in der Luft.
Auf dem ersten Erkundungsflug des Tages haben wir am Freitag Pilot Dr. Jochen Pischel und sein Team begleitet.
Pischel fliegt seit 27 Jahren ehrenamtlich für den Feuerwehr-Flugdienst des Landesfeuerwehrverbandes
Niedersachsen. An Bord sind neben ihm Flugbeobachter Rolf Feldmann von der Feuerwehr Schönewörde im
Landkreis Gifhorn und Thomas Behling von den Niedersächsischen Landesforsten,
Revierleiter beim Forstamt Fuhrberg. Auch Feldmann und Behling sind bereits seit Mitte der 80er-Jahre dabei.
Geschultes Auge
Thomas Behling, Dr. Jochen Pischel und Rolf Feldmann vor der Cessna. Foto: Anke Donner
Pro Tag hebt die Maschine in Hildesheim zweimal zu den Erkundungsflügen ab.
Am Freitag führte die Route direkt in den Harz. Denn auch dort besteht eine akute Waldbrandgefahr,
weiß Pischel. Über Clausthal-Zellerfeld, Bad Harzburg und Goslar ist an diesem Tag
alles ruhig. Weit und breit sind am Vormittag keine Rauchfahnen zu sehen,
die auf einen Waldbrand schließen lassen. Weiter geht es in Richtung Wolfenbüttel und
Braunschweig − auch hier werden keine Brände entdeckt. Pilot Pischel setzt seine Route
in der Cessna fort. Sechs Augenpaare scannen weiter konzentriert die Landschaft ab, die
mitunter wüstenähnlich aussieht. Verbrannte äcker sind zu sehen. Über Gifhorn bittet Flugbeobachter
Rolf Feldmann den Piloten eine Runde über ein Waldgebiet zu fliegen, in dem es erst am Donnerstag zu
einem Brand kam- Kontrolle ist besser. Doch auch hier ist alles ruhig. Hier und da werden Pischel
und sein Team zwar aufmerksam, in allen Fällen waren es bisher aber nur Staubwolken.
„Man bekommt irgendwann einen Blick dafür, ob es Rauch oder Staub ist ”, erklärt Förster Thomas Behling.
Dennoch riskiert die Crew nichts und schaut immer etwas genauer hin.
Und dann steigt Rauch auf
Im Landkreis Nienburg steht eine Scheune in Flammen. Foto: Anke Donner
Über dem Landkreis Nienburg steigt plötzlich eine Rauchsäule auf. Diesmal ist es wirklich ein Feuer.
Pischel gibt sofort Meldung an die zuständige Leitstelle und kündigt an, dass der Bereich überflogen wird.
Er nimmt Kurs auf und steuert auf die große Rauchwolke zu. In Stöckse steht eine große Scheune in Flammen.
Die örtlichen Einsatzkräfte sind bereits alarmiert und bei den Löscharbeiten. „Kein Einsatz für uns ”,
so Pischel und dreht ab. Am Ende des Beobachtungsfluges steuert Jochen Pischel die Cessna noch
einmal in Richtung Hannover, vorbei am Steinhuder Meer. Dann kündigt er dem Tower in Hildesheim die Rückkehr an.
Wieder am Boden wird die Maschine direkt an die Tankstelle gerollt.
Hier werden die beiden Tanks des Flugzeugs wieder befüllt und die Crew macht sich für den nächsten Flug bereit.
Für weitere zwei bis drei Stunden werden sie Wache aus der Luft halten.
Foto-Galerie zum Flug über die Region:
Foto: Anke Donner
Foto: Anke Donner
Foto: Anke Donner
Foto: Anke Donner
© Regional Salzgitter, 27.07.2018
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